Titel:
Das erste Lied der Meere
OT:
Waterfire
Autor/in:
Jennifer Donnelly
Genre:
MG, YA, Fantasy
Buchreihe:
Waterfire Sage #1
Zur
Verlagsseite:
Jennifer Donnelly wurde für ihre Romane und Jugendbücher mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Ihre Trilogie "Die Teerose", "Die Wildrose" und "Die Winterrose" wurde zum Millionen-Bestseller. Ihr erster Jugendroman, "Das Licht des Nordens", erhielt renommierte Auszeichnungen, darunter den Los Angeles Times Book Prize. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in New York.
Deutsch
Gebunden/
14,99€
Seiten:
384
Verlag:
Schneider
Englisch
Taschenbuch/
9,20€
Seiten:
360
Verlag:
Hodder
An
sich nicht schlecht, aber leider nicht mein Fall.
Kurzbeschreibung
Eigentlich
sollte sich die Meeresprinzessin Serafina am Morgen ihrer Verlobung
nur eine Frage stellen: Liebt mich Prinz Mahdi wirklich? Doch
Serafina wird von seltsamen Träumen verfolgt, welche die Rückkehr
einer uralten, bösen Macht prophezeien. Kurz darauf werden ihre
düsteren Vorahnungen Wirklichkeit, als Serafinas Mutter von einem
vergifteten Pfeil getroffen wird. Nun muss Serafina nicht nur den
Mörder ihrer Mutter finden, sondern auch noch einen Krieg zwischen
den Meeresreichen verhindern. Geleitet von ihren dunklen Träumen,
macht sich Serafina zusammen mit ihrer besten Freundin Neela auf die
schwierige Suche nach vier weiteren auserwählten Meerjungfrauen. Nur
gemeinsam können sie eine Verschwörung aufdecken, die ihre geheime
Welt zu zerstören droht …
Buchgestaltung
Die Gestaltung des
Buches ist in meinen Augen einfach nur wunderschön. Wenn ich das
Buch so irgendwo liegen sehen würde, ich müsste es sofort kaufen.
Es ist wirklich toll, dass das Originalmotiv übernommen wurde –
genau wie der Titel. Beides passt einfach wunderbar zum Roman und ist
ein Feuerwerk für die Augen. Allein für die Aufmachung würde ich
volle Punktzahl geben. Das Thema ist super getroffen und man weiß
sofort, dass es um Sirenen/Meerjungfrauen geht.
Meinung
Waterfire war eine
Überraschung vom Verlag, die hier in einer wunderschönen Aufmachung
verpackt ankam. Ich war damals total aus dem Häuschen und konnte es
kaum erwarten, das Buch zu lesen. Es sieht immerhin nicht nur schön
aus, es klingt auch verdammt gut. Wirkliche Erwartungen daran hatte
ich allerdings nicht, zumal mir die Autorin bis dato unbekannt war.
Wie hat mir das Buch gefallen? Das ist echt schwer zu beschreiben.
Ich fand es „okay“, aber nicht auch gut. Ich fand es nicht
überzeugend, aber auch nicht schlecht. Ich sehe alles recht
zwiegespalten.
Zum einen denke
ich, dass Waterfire eher eine jüngere Zielgruppe anspricht, als
welche, zu der ich gehöre. Natürlich ist das bei den meisten
Jugendbücher der Fall, zu denen ich als Ü20 greife, aber hier hat
man das noch mal sehr deutlich gespürt. Besonders am Schreibstil.
Der Stil von Jennifer Donnelly war sehr einfach, kurz und teils auch
abgehackt gestaltet. Die Autorin hat sich nicht viel aus
Schnickschnak gemacht und kam schon schnell zur Sache. Leider hat das
wenig meine Phantasie beflügelt, weil mir Orte und Personen
irgendwie fremd erschienen. Ich konnte mir nicht wirklich ein gutes
Bild vom Setting des Roman machen oder die erwähnten Figuren ins
Herz schließen. Jaaa, da hat sie es mir echt schwer gemacht.
Besonders zu Beginn
wird man als Leser enorm mit Namen und Eigenwörtern überschüttet –
ein starker Gegensatz zu dem sonst so einfachem Stil. Es hat ewig
gedauert, bis man sich orientieren konnte und ich kam nicht umhin,
das alles etwas seltsam zu finden. Dabei ist die Storyline recht
gradlinig: Es geht um eine Meeresprinzessin, die an jemanden
versprochen ist, sprich heiraten soll, doch die Handlung nimmt eine
harte Wende, als ihre Mutter stirbt und ganz andere Probleme an die
Oberfläche treten. Bei der Spannung, die sich durch die schnelle
Wende einstellt, hatte ich mir vorgestellt, dass die
Hintergrundinformationen wahrscheinlich viel mit Lüge, Intrigen und
Machtspielen zu tun hat, aber irgendwie sind viele Motive sehr weit
ins Abseits gerückt. Ich hatte beim Lesen viele Fragen, die entweder
gar nicht oder an den falschen Stellen beantwortet wurden.
Serafina war mir
dazu noch wenig sympathisch. Hin und wieder trifft sie kluge
Entscheidungen, aber ihr mädchenhaftes Verhalten und ihre Gefühle
wurden mir doch schnell zu viel. Ich konnte ihre Persönlichkeit im
Großen und Ganzen nicht ganz verstehen. Normalerweise wird man ja
mit der Entwicklung von Charakteren im Verlauf eines Buches warm,
aber Serafina war wie das Buch an sich verdammt einfach gestrickt und
nicht greifbar. Auch die Nebenfiguren entsprachen Stereotypen und
konnten mich nicht für sich einnehmen. Vielleicht liegt dies auch
wieder daran, dass ich als erwachsene Leserin wenig überrascht
werden konnte, wer weiß?
Neela als beste
Freundin mochte ich hingegen. Ich fand sie ziemlich süß, weil sie
ein liebes Mädchen (wie man es nimmt) war und die Freundschaft
zwischen Serafina und ihr hat mir echt gefallen. Auch einige der
Dialoge waren gekonnt formuliert. So waren Kabbelein zwischen
Serafina und dem Prinzen doch ziemlich amüsant.
Auch die Grundidee
fand ich ziemlich klasse. Ich habe bisher kaum ein Buch über
Meereswesen gelesen und fand die Unterwasserwelt war schon einen
Besuch wert. Es gab auch viel Luft nach oben (hehe) und das Potenzial
war in den Ansätzen, welche die Autorin vorgelegt hat auf jeden Fall
vorhanden. Ich denke, jüngere Leser werden weitaus mehr Spaß an der
Sache haben, als ich.
Waterfire
ist gewiss kein schlechtes Buch, aber mir hat es aufgrund seines
einfachen Plots und den wenigen Informationen nicht ganz zugesagt.
Der Schreibstil der Autorin war einfach nicht meins und hat den
Lesefluss sehr gestört. Auch die Figuren waren in ihren Ansätzen
ganz nett, aber nicht genug ausgearbeitet, um mich überzeugen zu
können. Dennoch gefielen wir die Freundschaft und Beziehungen der
Figuren untereinander, kleine Wortgefechte am Rande und eben die
bezaubernde Unterwasserwelt, aus der man mehr hätte rausholen
können.